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Kofi Baker‘s Cream Experience: Live in Bremen – On Stage In Concer (Review)
Artist: | Kofi Baker‘s Cream Experience |
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Album: | Live in Bremen – On Stage In Concer |
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Medium: | Do-CD | |
Stil: | Blues-, Psychedelic und Hard-Rock |
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Label: | Sireena Records / Broken Silence | |
Spieldauer: | 115:41 | |
Erschienen: | 28.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Als sich CREAM im Juni 1966 gründeten, war eine der größten Blues-Rock-Bands mit dem unglaublichen Triumvirat CLAPTON, BRUCE & BAKER entstanden, die leider zum Entsetzen und zur Enttäuschung vieler Fans gerade mal ein Haltbarkeitsdatum von knapp zweieinhalb Jahren hatte. Trotzdem schrieb dieses Blues-Sahnehäubchen während seiner Zeit Musikgeschichte – eine Musikgeschichte, aus der am Ende gerade einmal drei Studio- (1966 „Fresh Cream“; 1967 „Disraeli Gears“; 1968 LP 1 von „Wheels Of Fire“) und zwei Live-Alben (1968 LP 2 von „Wheels Of Fire“; 1969 „Goodbye“) hervorgingen. Nur war dieser Cut im Grunde vorhersehbar, da sich Baker und Bruce nie richtig ausstehen konnten und schon zuvor in der GRAHAM BOND ORGANISATION sich gegenseitig handgreiflich an die Wäsche gegangen waren. Aber – und das ist der Beweis – auch eine Intimfeindschaft kann musikalisch zu Meisterleistungen führen, denn egal ob Liebe oder Hass, bei beidem sind leidenschaftliche Gefühle im Spiel, die sich intensiv auch in der dabei entstehenden Musik äußern können.
Und damit wären wir beim Sohn von GINGER BAKER!
Sein Name: KOFI BAKER!
Seine Mission: Als 2005 CREAM noch einmal nach 36 Jahren live zusammen auftraten – Kofi natürlich mit dabei war – und dabei im Grunde drei Krankengeschichten auf der Bühne standen, denn Claptons Gesundheitszustand war miserabel, Bruce hatte gerade eine Lebertransplantation überstanden und Baker litt an Arthritis, was wiederum in einem Desaster endete, weil der zwischenzeitlich verstorbene Bruce mehrfach Baker auf der Bühne anschrie und zurechtwies, sollte das alles nicht ein so trauriges Ende nehmen. Ein Projekt musste her, welches das beendete, was die drei krankhaft zerstrittenen Musik-Superstars in ihrem Altersstarrsinn nicht mehr hinbekamen.
Das KOFI BAKER‘S CREAM EXPERIENCE war geboren!
Natürlich übernahm dabei Kofi die Rolle seines Vaters als singender Schlagzeuger. Für Mr. „Slowhand“ Clapton sprang bei diesem Live-Doppelalbum CHRIS SHUTTERS ein, während BOB WILLEMSTEIN die Bruce-Rolle des singenden Bassisten übernahm. Und das machen sie allesamt ausgezeichnet und unterlassen zum Glück die unangenehme Seite von CREAM – das sich ewige Streiten, außen vor! Was man jedenfalls live zu hören bekommt ist die pure Harmonie und auch einige humorvolle Bemerkungen.
Das Besondere an der Musik von CREAM war, dass grundsätzlich die drei Instrumente Bass, Gitarre und Schlagzeug völlig gleichberechtigt nebeneinander standen, sich kein Instrument einem anderen unterzuordnen hatte, dafür aber ausgiebige Soli spielen durfte. Genau von diesem Grundsatz lebt auch die Musik von KOFI BAKER‘S CREAM EXPERIENCE, die in ausgezeichneter Live- und Sound-Qualität am 28. Oktober 2014 „Live in Bremen“ aufgenommen wurde.
Das Konzert vom 28. Oktober 2014 beginnt gleich mit dem CREAM-Klassiker „White Room“ inklusive einem begnadeten Gitarren-Solo, das sofort die pure Endsechziger-CREAM-Live Atmosphäre verbreitet, die uns bis zum Ende des fast zweistündigen Konzerts erhalten bleibt. Natürlich erhalten hierbei auch der Bass und das Schlagzeug so viele Freiräume, dass das Hören des Konzerts ein pures Live-Gefühl selbst dann verbreitet, wenn man zwischen seinen Lautsprecher-Boxen sitzt. Und das fünfzehnminutige „Drum Solo“ am Ende der ersten CD ist einfach nur der komplette Wahnsinn! Dagegen wird das zehnminutige „Spoonful“ alle CREAM-Fans, die besonders die Blues-Sahne-Seite liebten, ausgiebig und lange glücklich machen, wozu auch der sehr gute, fast CREAM-authentische Gesang von Chris Shutters beiträgt.
Allerdings werden hier nicht nur CREAM-Songs zum Besten gegeben, sondern auch mehrere Stücke von BLIND FAITH und mit „Little Wing“ besuchen wir JIMI HENDRIX genauso wie später auch bei „She‘s So Heavy“ die BEATLES.
Ach ja, dieses Konzert ist wirklich verdammt „heavy“ - darum muss eigentlich jeder, der mehr auf Sahne für die Ohren statt für‘s Maul steht, diesen Live-Mitschnitt von KOFI BAKER‘S CREAM EXPERIENCE besitzen, um zu erleben, wie CREAM wohl heute klingen würden, ohne sich dabei auf irgendwelche reinen Band-Plagiatoren einlassen zu müssen. Hier improvisieren junge Musiker im Geiste des alten CREAM-Urgesteins!
FAZIT: Wenn der Sohn in die Fußtapfen des Vaters tritt und dann auch noch einen Vater hat, der die CREAM de la CREAM ist und dazugehört, dann darf er gerne dessen Musik-Erbe verwalten, so lange er das so ausgezeichnet macht wie in KOFI BAKER‘S CREAM EXPERIENCE. Ein Live-Erlebnis allererster Güteklasse, welches das Publikum 2014 in Bremen erleben durften und das wir nun dank Sireena Records vor unserer heimischen Anlage genießen können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (61:26):
- White Room
- Politician
- Outside Woman Blues
- Sleepy Time
- I‘m So Glad
- Presence Of The Lord
- Pressed Rat and Warthog
- Do What You Like
- Drum Solo
- CD 2 (54:15):
- Sunshine Of Your Love
- Little Wing
- Badge
- Can‘t Find My Way Home
- Deserted Cities Of Your Heart
- Spoonful
- She‘s So Heavy
- Crossroads
- Bass - Bob Willemstein
- Gesang - Chris Shutter, Kofi Baker, Bob Willemstein
- Gitarre - Chris Shutter
- Schlagzeug - Kofi Baker
Interviews:
-
keine Interviews